Gravel Austria in der Steiermark! Bikepacking im Garten Österreichs

GRAVEL AUSTRIA ist eine 3000km lange Gravelroute durch ganz Österreich. Und weil unser kleines Heimatland auch jenseits der Alpen eine ungeahnte Vielfalt zu bieten hat, wird es auf diesem Bikepacking-Abenteuer ganz bestimmt nie langweilig. Während man im Westen Österreichs ehrfürchtig auf schroffe Gebirgszüge blickt, lockt das Teilstück in der Steiermark mit herrlichen Weitblicken auf die sanften Weinberge, Hopfenfelder und grünen Wälder. Genuss wird auf diesem Abschnitt groß geschrieben, schließlich führt die Route einmal durch "den Garten Österreichs"! In diesem Artikel erfährst du alles, was du zum Graveln in der Steiermark entlang der Gravel Austria Route wissen musst.

VIELFÄLTIGE LANDSCHAFT

Wenn du im Sommer auf dieser Tour unterwegs bist, gilt das Motto "Grün soweit das Auge reicht"! Die Route führt dich über idyllische Weinberge, vorbei an vollbehangenen Obstplantagen und durch sattgrüne Hopfenfelder. Schattige Wälder und gut ausgebaute Flussradwege ermöglichen dir entspanntes Radeln. In Slowenien wird es etwas abenteuerlicher und du hast einen herrlichen Blick auf die Karawanken und hinunter auf das Drautal. Immer wieder kommst du durch hübsche Ortschaften und kleine Dörfer mit viel Charme. Auf den umliegenden Hügeln entdeckst du die eine oder andere geschichtsträchtige Burg, die sich für einen Abstecher anbietet.

ENTLANG DER GRENZE ZWISCHEN ÖSTERREICH UND SLOWENIEN

Der Abschnitt "Steiermark" der Gravel Austria führt dich auch immer wieder nach Slowenien. Am ersten Tag nur für einen kleine Abstecher, an Tag zwei und drei aber für einige zusammenhängende Kilometer. Somit biete sich für die zweite Nacht auch eine Unterkunft in Slowenien an. Kulinarische Vielfalt ist auf dieser Tour somit auch garantiert!

SCHWIERIGKEITSGRAD

Der Großteil der Strecke führt über asphaltierte Wege, jedoch gibt es vor allem auf der slowenischen Seite Abschnitte, in denen es etwas wilder wird. Kleine Bäche müssen überquert werden und für kurze Zeit sieht der Weg eher nach Wildpfad, als nach Fahrradweg aus. Für Abwechslung ist hier also gesorgt! Auf der gesamten Tour erwarten dich ein bis zwei Anstiege pro Tag und die eine oder andere Abfahrt führt dich über Serpentinen wieder hinunter ins Tal, so dass auch der Fahrspaß nicht zu kurz kommt. Der überwiegende Teil der Strecke verläuft jedoch durch flaches Gelände. Du kannst die Aussichten auf die abwechselnden Landschaften also in vollen Zügen genießen😍. 

Der offizielle Start des Gravel Austria Abschnitts "Steiermark" befindet sich in Neustift bei Kapfenstein und endet nach einer Länge von 165 Kilometern in Lavamünd. Weil ich, Reini, mit dem Zug anreise, erweitere ich die Strecke zu den nächstgelegenen Bahnhöfen. Mein Start ist also der Bahnhof in Jennersdorf (Burgenland) und mein Ziel der Bahnhof in St. Andrä (Kärnten). Somit findet ihr in diesem Artikel meine persönliche Variante des Abschnitts "Steiermark" mit einer Länge von 216 Kilometern, auf denen ich in 3 Tagen um die 2.200 Höhenmeter überwinde.

Los gehts in Jennersdorf, mitten im Dreiländer-Naturpark Raab. Ungarn und Slowenien sind hier nur einen Steinwurf entfernt. Ich folge gemütlichen, leicht hügeligen Radwegen durch Wälder, wechsle auch mal hinüber nach Slowenien und genieße den herrlichen Ausblick auf die ersten Weinberge in dem schönen Örtchen St. Anna am Aigen.

Im Thermenkurort Bad Radkersburg erreiche ich die Mur. Ich folge dem Murradweg, der mich vorbei an Teiche und durch Wälder führt. Ein paar schnelle und sehr schöne Kilometer! Der Radweg ist teilweise asphaltiert, teilweise geschottert. Mein Ziel ist Ehrenhausen an der Südsteirischen Weinstraße. Und weil im Ort gerade Bauerarbeiten sind und es schrecklich staubt, hat mir meine Unterkunft ein kostenloses Upgrade in ein kleines Schlösschen, etwas abseits der Baustelle, angeboten. Habs angenommen 😁🏰.

Aus Ehrenhausen raus und rauf auf die Weinberge! Am Weg treffe ich einen Winzer und er erzählt mir von einem kleinen Aussichtsturm, auf dem mich eine Erfrischung erwartet. Also gehe ich auf den Turm und tatsächlich - da stehen ein paar kleine Kühlschränke mit Wein und einer Honesty Box. Wie cool ist das denn!? Genauso habe ich mir Radeln in der Steiermark vorgestellt.

Auf gemütlichen Radwegen und einem Anstieg geht es weiter vorbei an Hopfenfeldern, Kürbissen, Zwetschgen- und Apfelbäumen. Beim zweiten Anstieg angekommen, geht es zuerst über die Slowenische Grenze und als ich rechts abbiege, stehe ich plötzlich in der Wildnis! Gerade war der Weg noch asphaltiert und jetzt schiebe ich mein Rad durch Gestrüpp, kleine Flüsse und steile Wege bergauf. Meine Lieblingsmomente 😁 Die Anstrengung lohnt sich sowas von, denn oben angekommen habe ich einen herrlichen Blick auf das slowenische Drautal. Überhaupt ist die ganze Abfahrt ein einziger Gravel-Traum!

Schon wieder ein gelungener Tag, den ich heute in Slowenien beende. Morgen gehts auf nach Kärnten!

Ein kurzer Anstieg aus Muta raus und schon bin ich wieder auf der Gravel Austria Route. Für mich geht es heute bis nach St. Andrä im Lavanttal, wo ich mit dem Zug die Heimreise antreten werde.

Ich folge der Drau, die eingebettet von bewaldeten Hügel zwischen Slowenien und Österreich fließt, bis zur Grenze nach Kärnten. Auf schnellen Radwegen geht es vorbei an Lavamünd und durch das idyllische Lavanttal. Der Lavantradweg ist wunderschön gelegen und immer wieder ergeben sich schöne Blicke auf die umliegenden Hügel. Kärnten ist einfach jedes Mal den Besuch wert! Besonders viele Gravel-Abschnitte gibt es auf dem heutigen Weg nicht mehr, dafür komme ich eine Stunde zu früh in St. Andrä an und kann in der eiskalten Lavant meine Füße abkühlen, ehe es zurück nachhause geht 😍.

Wenn du nun Lust bekommen hast, den Abschnitt "Steiermark" der Gravel Austria selber mit dem Fahrrad zu fahren, gibt es hier noch ein paar weitere, praktische Informationen für deine Reiseplanung!

Mit der Bahn

Vom international angebundenen Bahnhof in Graz erreichst du mit dem IC in einer guten Stunde den Bahnhof in Jennersdorf. Auf der Rückfahrt von St. Andrä geht es in unter einer Stunde nach Klagenfurt, von wo aus du die Weiterreise mit dem IC/ICE auf der Strecke nach Salzburg über München bis Frankfurt antreten kannst. 

Mit dem Auto 

Jennersdorf liegt im Grenzgebiet von Österreich, Ungarn und Slowenien und ist mit dem Auto von Salzburg in 4 Stunden und von Wien in ca. 2 Stunden erreichbar. Du kannst dein Auto während deiner Fahrradtour hier parken und dann die Rückreise von Wolfsberg, einen Nachbarort von St. Andrä im Lavanttal, starten. Von Wolfsberg geht ein Inter City Bus mit einer Stunde Fahrtzeit nach Graz, von wo aus du mit dem IC zurück nach Jennersdorf gelangst. Fahrradmitnahme im Inter City Bus ist begrenzt möglich, du musst aber unbedingt vorab einen Platz reservieren. 

Entlang der Route findest du ausreichend Unterkünfte für jedes Budget - vom einfachen Zeltplatz über Frühstückspensionen, bis hin zum gehobenen Hotel mit feinster Küche. Wir empfehlen dir, vor allem in der Hauptsaison, vorab zu reservieren. Wildcampen ist in der Steiermark nur mit dem Erlaubnis des Grundeigentümers gestattet. Mehr Infos findest du hier.

Da die Route nicht ausgeschildert ist, solltest du unbedingt die GPX-Daten unserer Komoot-Collection auf dein Navigationsgerät laden. Manche Strecken, wie der Mur- oder Lavantradweg sind zwar ausgeschildert, allerdings verlässt du die Radwege auch immer wieder, so dass du diesen Beschilderungen nur für kurze Strecken folgen kannst.

💡Tipp: Denke daran, dass Forstwege in Österreich für Radfahrer gesperrt sind, außer ein Hinweisschild hebt das Fahrverbot auf. 

Hier noch einmal die wichtigsten Links für weitere Informationen:

• Infos zur kompletten Gravel Austria
• Infos zur Region Steiermark
• Originale GPX Daten aller drei Etappen in der Komoot-Collection ansehen

Du bist den Abschnitt Steiermark oder einen Teil davon bereits gefahren? Schreibe uns gerne deine besten Tipps in die Kommentare, denn wir sind gespannt, ob du genauso begeistert warst!