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Der Thüringer Wald ruft! Fernwandern am Rennsteig

Wer beim Fernwandern nicht nur tief in die Natur eintauchen, sondern 700 Jahre alte Geschichte erleben möchte, der ist auf dem Rennsteig im Thüringer Wald am richtigen Pfad gelandet! Hier erlebst du geschützte Biosphärengebiete, kannst grandiose Fernblicke in alle Himmelsrichtungen genießen und bist auf historischen Pfaden zwischen Vergangenheit und Gegenwart unterwegs. Wir wandern in acht Etappen insgesamt 192km, kommen mit Menschen und Natur in Kontakt und erfahren dabei schönes und auch skurriles über die Brauchtümer der Region.

 

In diesem Artikel findest du alle Infos, die du zur Planung deiner Rennsteigwanderung benötigst!

Thüringer Wald; Weitwandern; Rennsteig; Wandertour; Wanderreise
Fernwandern am Rennsteig

 

Werbung: Unsere Reise fand in Zusammenarbeit mit Thüringen entdecken und der Deutschen Zentrale für Tourismus statt.

 

WAS ERWARTET DICH AM RENNSTEIG?

LANDSCHAFT

Der Rennsteig führt über die bewaldeten Hügel des Mittelgebirges Thüringer Wald. Du wanderst auf kleinen Pfaden, breiten Forststraßen und technisch einfachen Wanderwegen. Die vielseitig geschützte Natur ist Heimat für zahlreiche Tier- und Pflanzenarten und mit etwas Glück kannst du während deiner Wanderung die eine oder andere seltene Tierbeobachtung machen. (Wir haben sogar gehört, dass hier schon Luchse gesichtet wurden...!)

 

TRADITIONEN

Neben all den ruhigen Stunden in der Natur wirst du am Rennsteig auch mit den Thüringer Traditionen in Berührung kommen. Am ersten Tag der Wanderung nimmt man einen Kieselstein von der Werra in Hörschel und wirft ihn bei der Ankunft in Blankenstein in die Saale/Selbitz. Das bringt Glück! Eine weitere Tradition: In geraden Jahren wandert man den Rennsteig von Blankenstein nach Hörschel und in ungeraden Jahren von Hörschel nach Blankenstein. Genau genommen haben wir es also falsch gemacht 😄

Erlebe in Lauscha, dem Geburtsort der Christbaumkugeln, die Kunst des Glasblasens oder genieße köstliche Thüringer Klöße und Rostbratwürste. Im Sommer sind die vielen Beeren am Wegesrand ein extra Schmankerl!

 

GESCHICHTE

Der Rennsteig zählt nicht nur zu Deutschlands beliebtesten Fernwanderwegen, sondern ist dank seiner 700 Jahre alten Geschichte auch der Älteste seiner Art.  Die einstige Handelsroute, auf der Boten zu Fuß oder zu Pferd unterwegs waren, ist ca. 170 Kilometer lang und überwindet in etwa 3000 Höhenmeter. Ab dem 16. Jahrhundert bildete der Rennsteig außerdem die Grenze zwischen den Herzogtümern, die mit aufwendig verzierten Grenzsteinen markiert wurden. Bis heute stehen unzählige, gut erhaltene Grenzsteine am Wegesrand des Rennsteigs, die du beim Wandern bewundern kannst.

Der Rennsteig führt des Weiteren mehrmals über die ehemalige innerdeutsche Grenze zwischen Bayern und Thüringen. Vor Ort wirst du das große Naturschutzprojekt "Das Grüne Band" kennenlernen, dass das einstige Sperrgebiet dank des größten Biotop-Verbundes Deutschlands zu einer Linie des Lebens verwandelt hat.

 

ERFRISCHUNG, RAST UND UNTERKUNFT

Entlang des Rennsteigs befinden sich 6 öffentlich zugängliche Rennsteighäuser, in denen sich Duschen, Toiletten und Umkleideräume befinden. Des Weiteren wanderst du an unzählige kleine Holzhütten im Wald vorbei, die für eine Rast oder sogar ein Mittagsschläfchen einladen. Einfache Unterkünfte und Pensionen findest du entweder direkt am Rennsteig oder ein paar Meter abseits des Weges. 

 

DIE BESTE WANDERZEIT

Obwohl der Rennsteig als der meistgewanderte Fernweg Deutschlands gilt, waren wir die meiste Zeit allein unterwegs. Eventuell lernst du aber auch andere Rennsteig-Wanderer kennen, mit denen du dir einen Teil des Weges teilen möchtest. Die Saison ist von Frühjahr bis Herbst, im Sommer ist aufgrund der wärmeren Temperaturen dagegen eher weniger los.

 

Übrigens: Der traditionelle Rennsteig-Gruß lautet "Gut Runst!" Damit kannst du anderen Fernwanderern eine erfolgreiche Tour wünschen! 

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Eine der vielen Schutzhütten
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Entlang des Weges gibt es viel zu sehen


VON HÖRSCHEL NACH BLANKENSTEIN: IN 8 ETAPPEN DURCH DEN THÜRINGER WALD

Der Rennsteig mit seinen offiziellen 169,3 km Länge verläuft als Höhenweg von Hörschel über den Kamm des Thüringer Waldes und des Thüringer Schiefergebirges, sowie teilweise durch den nördlichen Frankenwald bis nach Blankenstein. Die 20 bis 32 km langen Etappen sind sowohl für Einsteiger mit etwas Vorbereitung als auch für geübte Wanderer machbar. Die Wege sind ausgezeichnet markiert, gut befestigt und somit kann man sich den vielen kleinen Details am Wegesrand und auch immer wieder den unerwartet auftauchenden Fernsichten widmen. 

 

💡Tipp: Wandern ohne Gepäck! Wer unbeschwerter unterwegs sein möchte, kann sich seinen Rucksack auch zur nächsten Unterkunft transportieren lassen. Angebote dazu gibt es auf der offiziellen Internetseite des Rennsteigs.


1. Von Hörschel nach Ruhla

  • Strecke: 25 Kilometer, 640↑/410↓ Höhenmeter
  • Gehzeit: 05:25 h
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Die nächsten 8 Tage schnüren wir die Wanderschuhe! Wir wollen Deutschlands ältesten (und wir behaupten einfach mal auch beliebtesten) Fernwanderweg unter die Lupe nehmen und selbst erfahren, was diesen 170km langen Weg durch den Thüringer Wald eigentlich so anziehend macht.

 

In Hörschel an der Werra ist der offizielle Beginn des Rennsteigs. Doch bevor es los geht, wollen wir natürlich der Rennsteig-Tradition folgen und einen kleinen Stein aus der Werra mitnehmen, bis wir ihn am Ziel in die Saale werfen können. "Das bringt Glück!", erzählt uns eine Wanderin. Mit zwei kleinen Steinen und jeder Menge essbaren Kilos im Rucksack starten wir also los. Laut Höhenprofil steht uns heute ein ordentlicher Anstieg bevor. Doch fürchten muss man sich davor auf keinen Fall. Es geht zwar stetig, aber niemals steil bergauf. Manchmal sogar so sachte, dass wir gar nicht erst merken, bergauf zu gehen.

 

Nach nur wenigen Metern tut sich der erste Ausblick auf. Eine Mischung aus Blumenwiesen und Wäldern erstreckt sich vor uns. Eine hügelige Landschaft, die schier grenzenlos vor uns liegt. Jetzt sind wir am Rennsteig angekommen! Immer wieder überholen wir ein paar andere Wanderer, oder wir werden überholt. Das gute Wetterfenster dieser Woche wollen viele Wanderer nutzen. "Gut Runst" ist die am Rennsteig traditionelle Begrüßung, um sich gegenseitig eine gute Wanderung zu wünschen. 

 

Der Weg ist eine Mischung aus Forst- und Waldwegen. Technische Schwierigkeiten gibt es keine und alle paar Kilometer ladet eine Holzbank oder eine kleine Schutzhütte zur Rast ein. Und irgendwann, wie aus dem Nichts, taucht plötzlich ein Kneipp-Becken vor uns auf. Himmel, das kommt wie gerufen! Gibt es was Besseres, als müde Wanderbeine und Wanderfüße in eiskaltes Wasser zu stecken? Wir glauben ehrlich gesagt nicht. Bei der Quelle füllen wir noch unsere Wasserflaschen auf und schon sind wir wieder frisch und munter für den letzten Abschnitt des Tages. 

 

Beim "Ruhlaer Häuschen" verlassen wir den offiziellen Rennsteig und spazieren etwas bergab in das nette Örtchen Ruhla. Dort bekommen wir was zu essen und unser Quartier wartet auch schon auf uns. Ein sehr schöner und entspannter erster Tag geht zu Ende. Die Vorfreude auf die nächsten Tage ist groß!

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Eine Mischung aus Blumenwiesen und Wäldern erstreckt sich vor uns
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Rennsteigtradition: Unser Kiesel aus der Werra
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In Hörschel an der Werra beginnt der Rennsteig offiziell

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Die zahlreichen Schutzhütten dienen uns als Raststationen
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Honig vom Rennsteig direkt am Rennsteig
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Das Örtchen Ruhla

2. Von Ruhla nach Friedrichroda

  • Strecke: 21.5 Kilometer, 720↑/440↓ Höhenmeter 
  • Gehzeit: 05:07 h
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Etwas überrascht, dass der erste Tag der Fernwanderung doch deutlicher in den Knochen sitzt als erwartet, starten wir heute langsam in den ersten Tag. Aus Ruhla raus geht es etwas steil bergauf und wir merken, dass wir die Beine erst warmlaufen müssen.

 

Zurück auf der Hauptroute des Rennsteigs ist der Wald in dichten Nebel gehüllt. Die kühlen Nebelschwaden ziehen direkt über unsere Köpfe hinweg, dann blinzelt kurz der blaue Himmel durch, nur um dann schnell wieder hinter dem dichten Weiß zu verschwinden. Wir begegnen keinem Menschen und haben die mystische Stimmung für einige Kilometer ganz für uns alleine. 

 

Der Blick auf die Karte hat uns heute schon verraten, dass uns ein paar Ausblicke erwarten werden. Und tatsächlich, die erste Aussicht lässt nicht lange auf sich warten! Ein paar Meter vom Weg versteckt sich der Glöckner - ein paar Granitfelsen auf einer kleinen Lichtung, die einen herrlichen Weitblick auf Thüringen ermöglichen. Wenn da nicht gerade wieder die nächsten Nebelschwaden vom Wind in unsere Richtung gepustet werden würden. Die Sicht öffnet und schließt sich im Sekundentakt, der Wind bläst kräftig und wir stehen mittendrin in diesem kleinen Naturspektakel. Ein intensiver Moment!

 

Dichte Misch- und lichte Fichtenwälder wechseln sich ab am Weg zum Inselberg, den höchsten Punkt des Tages. Den Sender auf dem Gipfel des Inselbergs sehen wir schon von weitem, bis wir ihn erreichen, dauert es aber noch eine ganze Weile. Der Weg hinauf wird kurz etwas steiler und die vielen kleinen Holzhütten und Bänke am Wegesrand sind zu verlockend für die nächste Pause. 

 

Auf dem Inselberg gibt es einen Aussichtsturm und eine Gaststätte. Wir machen eine kleine Pause, essen unsere Jause und strecken die Beine aus. Die meisten Höhenmeter des Tages sind geschafft! Am Weg bergab gehen wir über die Reitsteine. Ein kleiner Steig führt zu einem grandiosen Aussichtspunkt, den man auf keinen Fall verpassen sollte. Hier liegt uns der Thüringer Wald zu Füßen! 

 

Kurz bevor wir die Tanzbuche, das Ziel unserer heutigen Etappe erreichen, kommen wir an einer kleinen, überdachten Holzbank vorbei. Auf dem Dach zwei große Solarzellen. Während wir uns noch fragen, wofür hier Strom generiert wird, so mitten im Wald, blicken wir ungläubig auf ein kleines Schild mit einem WLAN Zeichen drauf. Bitte was? Wir zücken unsere Handys und tatsächlich: Das WanderLAN wird angezeigt. Mitten im Wald. Und es funktioniert richtig schnell. Damit haben wir hier nun wirklich nicht gerechnet.

 

Bei der Tanzbuche biegen wir ab, um zu unserer reservierten Unterkunft zu gelangen. Damit geht eine relativ kurze, aber traumhafte Etappe zu Ende!

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Wir starten im Nebel
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Der Wind bläst Aussichtslöcher in den Nebel
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Mehr oder weniger Aussicht am "Glöckner"

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Schließlich dringt Sonne durch den lichten Fichtenwald
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Verdienter Ausblick am Inselberg
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WanderLAN mitten im Wald

3. Von Friedrichroda nach Oberhof

  • Strecke: 32.1 Kilometer, 620↑/510↓ Höhenmeter 
  • Gehzeit: 06:44 h
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Das Frühstücksbuffet unserer Unterkunft eröffnet um 7.30 Uhr die Pforten. Um 7.20 Uhr stehen wir schon bereit, schließlich müssen wir heute SEHR weit gehen und dafür wollen wir früh los. Über 30km stehen am Programm!

 

Gleich zum Start geht es zügig vorwärts und wir fühlen uns energiegeladen. Wir gehen abwechselnd auf kleinen Waldwegen oder breiten Forstwegen, stets umringt von hohen Laub- und Nadelbäumen. Nach nur wenigen Kilometern erreichen wir den Aussichtsturm am Spießberg. Wir gehen ein paar Stufen hinauf und vor uns eröffnet sich ein Weitblick bis nach Hessen und Bayern. Vor uns liegt das UNESCO Biosphärenreservat Rhön und ein Meer aus Baumwipfeln. Ein wunderbarer Fernblick!

 

Vorbei an dem ehemaligen Steinbruch Spittergrund geht es weiter bis zur Ebertswiese. Trotz der langen Etappe beschließen wir, hier einen kleinen Abstecher zum Bergsee an der Ebertswiese zu machen. Der Bergsee ist durch den Betrieb eines Steinbruchs entstanden und ist nun ein beliebtes Ausflugsziel im Naturschutzgebiet Spittergrund.

 

Entlang der Wälder gehen wir an endlosen Himbeer- und Blaubeersträuchern vorbei. Die roten und blauen Früchte leuchten uns im Augenwinkel entgegen, doch leider sind die Meisten noch nicht reif genug, um vernascht zu werden. Und wenn gerade keine Sträucher wachsen, dann sind es Eierschwammerl (Pfifferlinge) oder Steinpilze, die aus dem Boden sprießen.

 

Wir kommen noch an zwei weiteren Aussichtstürmen vorbei, von denen man eine herrliche Aussicht genießen kann. Auf den Wanderwegen ist es heute extrem ruhig und als wir endlich wieder mal auf Rennsteig-Wanderer treffen, plaudern wir ausgiebig. Man tauscht sich über Wege und Verpflegungsmöglichkeiten aus, erzählt sich über Erlebnisse entlang des Weges und teilt sein Leid über schmerzende Beine auf den 30km langen Etappen. Es geht uns allen gleich!

 

Vorbei am Wintersportzentrum Oberhof sind es nur mehr wenige Kilometer bis ins Zentrum von Oberhof, wo wir heute übernachten werden. Doch bevor es in die Unterkunft geht, belohnen wir unsere leeren Mägen mit einem unvergleichlich guten Abendessen im Vergissmeinnicht. Hier stehen traditionelle Thüringer Gerichte auf der Karte, die aber neu und modern interpretiert werden. Großes Kino!

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Schutzhütten gibt es hier alle paar Kilometer
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Gut versteckt gibts überall Schwammerl
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Heidelbeeren, Schwarzbeeren, Blaubeeren,...

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Aussichtstürme bieten immer wieder einen Blick auf die zahlreichen Wipfel
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Der Bergsee an der Ebertswiese
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Eierschwammerl (Pfifferlinge) gibts hier nicht nur im Wald

4. Von Oberhof nach Allzunah

  • Strecke:  20 Kilometer, 300↑/350↓ Höhenmeter 
  • Gehzeit: 07:01 h
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Wir kommen heute Morgen spät los, doch da nur 20 Kilometer geplant sind, ist ein gemütlicher Start in den Tag erlaubt!

 

Die Nacht haben wir in Oberhof verbracht. Der kleine Ort ist DAS Wintersportzentrum Thüringens und auch im Sommer wird hier auf Skirollern, Fahrrädern und in der Skihalle trainiert. Gleich zu Beginn führt der Weg am Rennsteiggarten vorbei. In Deutschlands größtem botanischen Garten für Gebirgspflanzen kann man mehr als 4000 Pflanzenarten bestaunen. Wer sich dafür interessiert, sollte sich unbedingt extra Zeit dafür nehmen!

 

Die Route des Rennsteigs ist heute besonders schön angelegt. Auch wenn man oft nahe der Bundesstraße entlang geht, merkt man von dieser eher wenig befahrenen Straße nicht viel. Ganz im Gegenteil. Wir haben oft das Gefühl, tief im Wald zu sein und die kleinen Waldpfade tun den müden Beinen sehr gut. Auch für das Auge gibt es ausreichend Abwechslung, denn im Wald gibt es immer was zu entdecken: Eichhörnchen, Pilze, Greifvögel... wir haben das Gefühl, als Gast am Waldgeschehen teilnehmen zu dürfen.

 

Nach nicht mal 8 Kilometern erreichen wir zuerst den höchsten Punkt des Rennsteigs (973m), nur um dann wenige Meter weiter auf den höchsten Punkt Thüringens zu gehen! Der Weg hinauf zum Großen Beerberg ist zwar ich mehr Teil des Rennsteigs, aber der kleine Abstecher ist an Idylle kaum zu übertreffen. Zwischen Tannen und Blaubeersträuchern geht es auf einem kleinen Pfad hinauf zum "Gipfel". Den besten Ausblick hat man allerdings vom Aussichtsturm, der sich ein paar Meter weiter unten am Rennsteig befindet. Von hier sieht man auf den Kleinen Thüringer Wald und auf die Stadt Suhl. Ein wunderbarer Ausblick!

 Wenige Kilometer weiter erreichen wir die Alte Tränke. Ein Kleinod mitten im Wald samt Schutzhütte und Sitzgelegenheiten. Der ideale Ort für eine kleine Pause.

 

Kurz bevor wir unsere heutige Unterkunft erreichen, gehen wir am Rennsteig Bahnhof vorbei. Auch wenn das Bahnhofsgebäude dank der traditionellen Fassade aus Schieferplatten aussieht, als wäre die Zeit stehen geblieben, ist der Bahnbetrieb weiterhin im vollen Gange. 

 

Zum Abendessen gibt es für uns heute Thüringer Klöße (Kartoffelknödel) mit Pfifferlingen (Eierschwammerl)! Besser kann der Tag gar nicht enden.

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Der Rennsteig ist so gut markiert, dass man sich eigentlich nicht verlaufen kann
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Die Natur gedeiht am Rennsteig
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Beeren am großen Beerberg

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Der Rennsteigbahnhof in klassischer Schieferoptik
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Tag 4 ist mit den 20 Kilometern ein gemütlicher Tag
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Der Blick vom Aussichtsturm nahe des höchsten Punktes Thüringens

5. Von Allzunah nach Siegmundsburg

  • Strecke: 30.9 Kilometer, 550↑/520↓ Höhenmeter 
  • Gehzeit: 07:02 h
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Allzunah heißt zwar der Ort, an dem wir heute starten, aber das Ziel liegt alles andere als all zu nah! Immerhin stehen heute sportliche 30km am Programm und die fühlen sich am Morgen noch ziemlich weit weg an.

 

Die erste Hälfte der heutigen Tour ist nicht besonders aufregend. Der Wanderweg liegt meist in unmittelbarer Nähe zur Bundesstraße und auch wenn diese nur wenig befahren ist, geht das Waldgefühl etwas verloren. Trotzdem gibt es auch hier immer wieder kleine Highlights am Wegesrand. Zum Beispiel als wir den Mittelpunkt des Rennsteigs erreichen und damit offiziell Halbzeit feiern dürfen! Oder als wir nach einem schönen Stück Feldweg eine wunderschöne, ganz neue, öffentliche Blockhütte erreichen. Von dort aus hat man einen wunderbaren Blick auf die Umgebung und wir legen ein kurzes Päuschen ein.

 

Richtig schön wird es dann schlagartig nach der Triniusbaude. Kaum haben wir das kleine Gasthaus hinter uns gelassen, tauchen wir wieder tief in den Wald hinein und entfernen uns von der Straße. Es geht leicht bergauf, der Wald beginnt sich zu lichten und wir erreichen Masserberg.

 

In Masserberg treffen wir auf Bastian. Er ist Wanderführer und freiwilliger Wegewart aus Masserberg und möchte uns unbedingt mehr über den Rennsteig erzählen. Also beschließt er, uns einen Nachmittag lang zu begleiten und uns seine Heimat zu zeigen, bei der er jeden Stein zu kennen scheint. Zusammen gehen wir auf den Aussichtsturm Rennsteigwarte. Von dort oben können wir den Thüringer Wald aus der Vogelperspektive sehen! 

 

Und dann hat Bastian noch ein kleines Highlight im Gepäck: Als freiwilliger Wegewart zählt unter anderem das Aufmalen des weißen "R" zu seinen Aufgaben. Es dient den Rennsteigwanderern zur Orientierung und auch wir folgen den vielen weißen "R" seit einigen Tagen. Er erklärt uns, dass der Buchstabe "Mareile" genannt wird. Mareile war die (scheinbar sehr beliebte) Tochter jenes Wirten, in dessen Forsthaus 1896 der Rennsteigverein gegründet wurde. Zu unserer Überraschung hat er heute sogar Pinsel und Farbe im Rucksack und lädt uns ein, eine neue Mareile entlang des Weges aufzumalen. Na da lassen wir uns nicht zweimal bitten! Ein paar Minuten später strahlt uns das neue, weiße "R" an und es wird von nun an den vorbeikommenden Wanderer den Weg weisen. Das fühlt sich großartig an!

 

Bastian erzählt uns außerdem von den vielen, historischen Grenzsteinen entlang des Rennsteigs. Im 18. Jahrhundert war der Rennsteig auch ein Grenzweg zwischen den Herzogtümern. Damals wurden die Grenzen mit aufwendig verzierten Grenzsteinen gekennzeichnet, die bis heute entlang des Weges zu bewundern sind.  Auf der Friedrichshöhe angekommen, trennen sich unsere Wege wieder und Bastian kehrt zurück nach Masserberg. Wir sind sehr gerührt von seiner Gastfreundschaft! 

 

Wir marschieren die letzten 4 Kilometer bis Siegmundsburg. Immer wieder sehen wir kahle, tote Fichten stehen, die nicht zuletzt wegen der verbreiteten Monokultur vom Borkenkäfer kaputt gemacht wurden. Mittlerweile arbeitet der Forst daran, die einstigen Fichten-Monokulturen zu Mischwäldern aufzuforsten. Bis die neuen Mischwälder groß gewachsen sind, dauert es noch einige Jahrzehnte und es bleibt spannend, wie sich das Landschaftsbild verändern wird.

 

Wir kommen nach knapp 31 Kilometern mit müden Beinen, aber glücklichen Gemütern an unserem Ziel an. Ein aufregender Tag, den wir bei einer extra großen Portion in unserer Unterkunft beenden. 

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Zwischendurch führt der Weg auch über Felder direkt aus dem Bilderbuch
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Aussichtsturm "Rennsteigwarte"
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Pauserl mit Aussicht

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Wege markieren mit Wanderführer Bastian
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Hier gibt es noch Wald
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Einer der zahlreichen historischen Grenzsteine am Rennsteig

6. Von Siegmundsburg nach Spechtsbrunn

  • Strecke:  20 Kilometer, 220↑/310↓ Höhenmeter 
  • Gehzeit: 04:21 h
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Der sechste Tag bricht an und heute ist es ausgesprochen heiß. Schon um 9 Uhr, als wir uns auf den Weg machen, merken wir die warme Luft.

 

Gleich zu Beginn geht es bergauf. Womöglich liegt es an der Hitze, aber die Höhenmeter fallen uns heute schwer. Belohnt werden wir aber mit dem Noranke-Ausblick auf den Scheibe-Alsbach Stausee. Eingebettet von bewaldeten Hügeln liegt er ganz ruhig und blau glänzend vor uns. Die Wegführung ist im weiteren Verlauf sehr abwechslungsreich. Mal sind es kleine Waldpfade, mal ein breiter Forstweg, mal grobe Steine, mal eine Wiese. Langweilig wird es nie!

 

In Neuhaus am Rennweg haben wir eine Verabredung. Denn wir befinden uns ganz in der Nähe von Lauscha, DEM Ort der Glasbläserei. Lauscha ist quasi der Geburtsort des gläsernen Baumschmuckes und wir möchten das faszinierende Handwerk unbedingt aus nächster Nähe bestaunen. Also holt uns Christoph von Thüringen entdecken mit dem Auto ab und fährt uns kurzerhand nach Lauscha zu Michael Haberlands Glasbläserei. Michael zeigt uns nicht nur die berühmte Weihnachtsgurke (die Geschichte der Weihnachtsgurke kannst du hier nachlesen), sondern zeigt uns, wie er Baumschmuck aus Glas nach traditionellem Handwerk herstellt. Uns bleiben die Münder offen, während wir ihn beobachten, wie er in Windeseile einen Schwan aus Glas herstellt. Und dann dürfen wir selbst auch mal probieren, eine kleine Glaskugel zu blasen. Unsere Künste reichen jedoch nicht aus und am Ende hat jeder von uns eine Glasbirne geblasen. Trotzdem das aller beste Souvenir einer Rennsteigwanderung!

 

Christoph setzt uns wieder dort ab, wo er uns abgeholt hat und wir marschieren noch ein paar Stunden weiter. Je weiter wir Richtung Spechtsbrunn kommen, desto weitläufiger werden die Auswirkungen des Borkenkäferbefalls. Selbst auf den umliegenden Hügeln ist ein großer Teil der Fläche gerodet. Da stehen Forst und Waldbesitzer vor einer enorm großen und wichtigen Aufgabe, die gerodeten Flächen zu Mischwäldern aufzuforsten. Die Wege, die sich aufgrund des fehlenden Waldes ergeben, sind aber ehrlich gesagt wunderschön. Die Gräser und Blumen wachsen teilweise schulterhoch und wir gehen durch ein rosa leuchtendes Gräsermeer.

 

Unser heutiges Ziel ist Spechtsbrunn. Die Häuserfassaden des kleinen Ortes sind, so wie die meisten Häuser der Region, mit den traditionellen dunklen Schieferplatten verkleidet. Sogar die Kirche im Ort ist außen schwarz, im inneren ist sie jedoch außergewöhnlich bunt. Ein heißer, aber wunderbarer Tag auf dem Rennsteig!

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Weihnachtsgurkenbläser Michael bläst auch Schwäne
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Die original Weihnachtsgurke
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In Michaels Werkstatt wird händisch versilbert

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Die Auswirkungen des Borkenkäferbefalls
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Der Borkenkäfer hat Löcher in die Fichtenwälder gefressen
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Die Wege am Rennsteig sind einwandfrei gewartet

7. Von Spechtsbrunn nach Brennersgrün

  • Strecke:  20.9 Kilometer, 240↑/220↓ Höhenmeter 
  • Gehzeit: 04:31 h
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Wie jetzt - schon der vorletzte Tag? Wo ist nur die Zeit hin? Eigentlich wollen wir doch noch gar nicht, dass es bald vorbei ist. Gut, unsere Beine sehen das vielleicht ein bisschen anders, aber auf die hören wir sowieso sehr ungern. 

 

Der Tag beginnt zwischen Feldern, gerodeten Wäldern und Aufforstungsgebieten. Die Spuren des Borkenkäfers sind hier eindeutig zu erkennen, aber ebenso das große Bestreben nach Lösungen. Nach nur wenigen Kilometern erreichen wir die Landesgrenze zu Bayern und damit auch die einstige innerdeutsche Grenze. Zu Zeiten der DDR war der Rennsteig nicht durchgehend begehbar, da er die innerdeutsche Grenze sechs Mal überschritt. 1990 feierte man nach dem Mauerfall die Wiedereröffnung des Rennsteigs. 

 

Von nun an geht es also ein paar Kilometer durch Franken in Bayern. Der originale Rennsteig führt hier der Bundesstraße entlang, also entscheiden wir uns für die Rennsteig-Alternative, die mit blauen "R" bestens markiert ist. Die Alternativroute ist zwar etwas länger, aber dank der schönen Routenführung lohnt sich jeder zusätzliche Meter! Wir tauchen tief in frisch aufgeforstete Mischwälder ein, bekommen trotzdem immer wieder einen Weitblick ins Tal und weil wir den Weg mit unserem neugewonnen "Trail-Buddy" teilen, vergeht die Zeit sowieso wie im Flug. Ehrlich gesagt hatten wir vor Antritt der Wanderung die Befürchtung, dass wir selten alleine sein werden. Doch das Gegenteil war bisher der Fall und umso mehr freut es uns, den halben Tag mit einem anderen Rennsteigwanderer zu teilen! 

 

In Steinbach am Wald plündern wir das herrliche Kuchenbuffet der Bäckerei, holen uns was eiskaltes zu trinken und marschieren weiter. Am Nachmittag soll ein heftiges Gewitter aufziehen und wir wollen keine Zeit verlieren. Doch der Weg raus aus Steinbach wird kurz zur Herausforderung. Bei glühenden 36 Grad müssen wir hier auf Asphalt dem Radweg neben der Straße bergauf folgen. Zum Glück dauert es nicht lange und der Rennsteig biegt wieder dorthin ab, wo wir ihn am liebsten haben: In den Wald. Und in was für einen schönen Wald noch dazu! Es geht über Wurzelwege und kleine Pfade immer tiefer hinein, bis wir plötzlich den Ortseingang von Brennersgrün erreichen.

 

In Brennsersgrün steht eines von 6 Rennsteighäusern, in dem Wanderer die perfekte Infrastruktur finden. Hier kann man duschen, die Toilette nutzen, sich umziehen, was Trinken oder sich einfach nur ausruhen. Im ersten Stock gibt es sogar Übernachtungsmöglichkeiten.

 

Wir verbringen die Nacht in Brennersgrün und freuen uns auf morgen - die allerletzte Etappe!

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Entlang des Rennsteigs blüht eine große Vielfalt an Blumen
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Die einstige innerdeutsche Grenze
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Am Wegesrand liegt vom Käfer befallenes Holz

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Unterwegs mit Wanderbuddy
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Stellenweise führt der Weg entlang der Straße
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Eines von sechs Rennsteighäusern in Brennersgrün

8. Von Brennersgrün nach Blankenstein

  • Strecke:  21.8 Kilometer, 180↑/450↓ Höhenmeter 
  • Gehzeit: 04:41 h
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Die letzte Etappe auf dem Rennsteig bricht an! Jetzt trennen uns nur mehr 20 Kilometer, bis wir in Blankenstein eintrudeln werden und den mitgebrachten Stein aus der Werra in die Saale/Selbitz werfen können.

 

Aus Brennersgrün raus führt die Route gleich rein in den Wald. Und als wir dort die ersten Schritte auf dem nassen Waldboden machen, trauen wir unseren Augen kaum. Vor uns eröffnet sich ein großes Areal mit lauter kleinen Bauten aus Naturmaterialien. Kleine Miniaturen aus dem Alltag der Brennersgründer von den Brennersgrünern gebaut. Kleine Häuser aus Ästen, Moos und Tannenzapfen reihen sich neben Türmen, Brücken und natürlich einem Grillen mit Rostbratwürsten. Dutzende davon. Ein Minimundus von Brennersgrün sozusagen!

 

Der Rennsteig führt uns weiter und wir passieren immer wieder die ehemalige innerdeutsche Grenze. Was einst als "Todesstreifen" bekannt war, kann heute als Linie des Lebens bezeichnet werden: Dank des Naturschutzprojekts "Das Grüne Band" ist hier Deutschlands größter Biotop-Verbund entstanden und ist damit wichtiger Lebensraum für Pflanzen und Tiere.

 

Jeder Schritt führt uns heute etwas weiter runter ins Tal. Wir merken, wie sich langsam die Landschaft zu ändern beginnt. Die bewaldeten Flächen nehmen ab, die landschaftlich genutzten Felder werden mehr. Die Wegführung ist während der ersten 15 Kilometer ein Genuss und wir wandern völlig einsam durch Wald, Wiesen und Felder.

 

Die letzten 5 Kilometer führen entlang der Bundesstraße. Sie ist an einem Montagnachmittag kaum befahren, trotzdem ist der Abschnitt nicht besonders idyllisch. Die Vorfreude auf die Ankunft steigt ins unermessliche und als wir kurz vor dem Ziel noch einmal von der Straße abzweigen, taucht völlig unerwartet ein großer, alleinstehender Baum vor uns auf, den wir sofort in unser Herz schließen. Denn hier hängt eine große Schaukel am Ast, wodurch wir quasi über die Hügel schaukeln können. Ab jetzt unser Lieblingsplatz am gesamten Rennsteig.

 

Nach einer ausgiebigen Schaukel-Pause spazieren wir die letzten 1,8 Kilometer hinunter nach Blankenstein und bis zur Selbitz/Saale. Auf der Holzbrücke holen wir unsere kleinen Kieselsteine, die wir von der Werra in Hörschel mitgenommen haben, aus der Hosentasche und werfen sie nach alter Rennsteig-Tradition in die Selbitz. Damit haben wir den Rennsteig offiziell beendet! 

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Lebenstraum Baumschaukel
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Die letzten fünf Kilometer
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Rostbratwürste für die Tiere

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Einst "Todesstreifen", jetzt "Das Grüne Band"
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Einer der letzten "Mareilen"
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Unsere Glückskiesel werfen wir zum Abschluss in die Selbitz


PRAKTISCHE INFOS FÜRS WEITWANDERN AM RENNSTEIG

Wir konnten dich für den Thüringer Wald begeistern und du möchtest den Rennsteig nun ebenfalls wandern? Dann helfen dir diese Infos bei deiner Reiseplanung sicher weiter!

An- und Abreise

Die (inter-)nationalen Verkehrsanbindungen zum Rennsteig erfolgen über Erfurt und Eisenach nach Hörschel und für Blankenstein über Nürnberg oder Leipzig und dann Saalfeld. Sowohl Hörschel als auch Blankenstein haben einen eigenen kleinen Regionalbahnhof, somit ist die An- und die Abreise mit dem Zug unkompliziert möglich. Die Endpunkte des Rennsteigs sind nur wenige Meter von den Bahnhöfen entfernt, so dass es direkt losgehen kann!

 

Wer mit dem Auto anreist findet in der direkten Nähe der Bahnhöfe kostenlose Wanderparkplätze. Für die Zugfahrt zurück zum Startpunkt musst du drei Mal umsteigen und bist mit der schnellsten Verbindung nach ca. 3,5 Stunden am Ziel.  

Unterkünfte und Verpflegung

Insgesamt gibt es um die 300 Übernachtungsmöglichkeiten, wovon allerdings nur ca. 65 direkt an der Strecke des Rennsteigs liegen. Eine rechtzeitige Buchung vorab würden wir dir somit empfehlen, um vor allem nach den längeren Etappen, Extrawege zu Abseits der Route liegenden Unterkünften zu vermeiden. Einen guten Überblick über die Übernachtungsmöglichkeiten für jede Zielgruppe und jedes Budgets bekommst du auf der Internetseite vom Rennsteig.

 

Die Verpflegung auf dem Rennsteig ist mit etwas Planung sehr gut lösbar. Es gibt ein paar Etappen, bei denen man mittags nicht einkehren kann und sich somit vorab mit Proviant eindecken muss, aber dazu gibt es ausreichend Möglichkeiten. Abends bekommt man bei allen Etappenzielen ein warmes Essen – entweder in der Unterkunft oder in einem Restaurant im Ort, wobei Fleisch fast zu jedem Gericht dazugehört. Unsere vegetarische Lieblingsalternative waren eindeutig Thüringer Klöße mit Pfifferlingen oder wie wir sagen Kartoffelknödel mit Eierschwammerl!

Orientierung & Navigation

Der Rennsteig ist durchgehend und sehr gut ausgeschildert. Wir empfehlen aber trotzdem die GPX-Daten vorher aufs Handy zu spielen, da man auch mal vor lauter Aussicht genießen an einer der Wegmarkierungen vorbeilaufen kann. Wir haben dadurch, und weil wir ein paar Sehenswürdigkeiten in der Nähe des Steigs besucht haben, den einen oder anderen Extrakilometer in Kauf genommen und konnten dank der GPX-Daten aber wieder problemlos zurück zur Route finden. Hier kannst du dir die originalen GPX-Daten downloaden.

Weiterführende Informationen


💡Hast du Tipps für den Rennsteig?

Warst du schon mal im Thüringer Wald Weitwandern? Teile deine Tipps und Erfahrungen gerne in den Kommentaren! 

Thüringer Wald; Weitwandern; Rennsteig; Wandertour; Wanderreise
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💡Unser Video zum Rennsteig findest du hier: 

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